Teilnahme 1.Phase
Konzept
Der als ein unverwechselbarer Ort in der Freiraumtypologie der Luisenstadt eingebundene Lausitzer Platz wird in seinen Schichtungen respektiert und fortgeschrieben. Die Hierarchisierung der Wegeverbindungen mit entsprechenden Querungen schafft eine strukturierte Orientierung und Transparenz. Die zukunftsorientierte Programmierung des bespielbaren Raumes mit vielschichtigem, funktionalem Gestalt- und Nutzungsangebot bietet „Vielfalt als Ganzes“, integriert konzeptimmanent den ökologisch nachhaltigen Ansatz zur Klimaresilienz und lässt ein generationsübergreifendes und inklusives Miteinander zu.
Die Spielangebote sind im Norden altersgerecht thematisiert und situiert. Durch Integration vorhandener sowie neuer inklusiv nutzbarer Spielgeräte wird die hohe Flexibilität und Vielfalt erhöht.
Westlich der Emmaus Kirche bieten en passant Sitzgelegenheiten und „Urban Gardening“ weitere nachbarschaftliche Treffpunkte an. Östlich der Kirche lädt ein Quartierstreff mit Tischensemble zum Verweilen ein. Die angrenzenden Rasenflächen schaffen Raum zum freien Spiel, Picknick und Liegen. Ein für Jugendliche partizipativ, selbstbestimmter Freiraum mit ansprechender Möblierung wird u.a. über eine Freitreppe direkt im Süden erschlossen.
Die Ausstattungselemente, Sitzmobiliar, Fahrradbügel sowie vorhandene Trinkbrunnen sind nutzungsorientiert verortet.
Die angrenzende Fußgänger:innenzone integriert konzeptimmanent die Außengastronomie und dient gleichzeitig zum Flanieren, Spielen inklusive Möglichkeitsräume für Veranstaltungen und Märkte.
Mit sinnhafter Reduzierung befestigter Flächen ist für die Erschließung der Ver- und Entsorgungsfahrzeuge inklusiv notwendiger Rettungswege ein ausreichend dimensionierter, belastbarer Fahrbereich mit Ausweichstellen in angemessenen Abständen ausgewiesen. Die Wiederverwendung des vorhandenen Pflaster- und Plattenmaterials als Oberstreifen und Granitplattenweg ist konzeptbildend integriert. Die Erschließungswege werden als „Design for all“ barrierefrei ausgebildet. Zur Verringerung der Abflusswerte ist eine ungebundene Bauweise vorgeschlagen. Die topografische Ausbildung der befestigten Oberflächen führt anfallendes Regenwasser zur natürlichen Bewässerung der Pflanzen und Versickerung in die umlaufende Mulde ab.
Unter Integration vorhandener Gehölze wird im Übergang von der Fußgänger:innenzone zum grünen Platzensemble eine strukturreiche Mischpflanzung mit zahlreichen Futter- und Trachtpflanzen mit ganzjährig vegetativer, den Jahreszeiten entsprechend aktiv wechselnder Pflanzkulisse, thematisiert.
Im multifunktional geplanten Platzensemble ist nach den gesetzlich vorgegebenen Überflutungsnachweis anfallendes Niederschlagswasser zur Retention und Versickerung innerhalb der Vegetationsflächen und umlaufender Mulde zugeführt. Das Regenwasser der Dachflächen wird über Fallleitungen an das Rigolensystem mit vorgeschalteten, platzeffizienten Sedimentationsschächten innerhalb der befestigten Flächen angeschlossen. Mit dieser geplanten blau-grünen Infrastruktur kann der Abfluss anfallenden Regenwassers auf den befestigten Flächen von der Mischwasser-Kanalisation getrennt und gleichfalls bei Starkregenereignissen schadlos von den Gebäuden abgeführt werden.
Der „Lausitzer Platz“ soll zukünftig in seinem historischen Kontext fortgeschrieben und mit seinem adress- und identitätsstiftenden, ikonengrafischen Charakter bei hoher Flexibilität in einer aktuell und zukünftig nutzungsorientierten Robustheit weiterentwickelt werden.